Das Grand Hotel - Die nach den Sternen greifen: Roman (German Edition) by Benedikt Caren

Das Grand Hotel - Die nach den Sternen greifen: Roman (German Edition) by Benedikt Caren

Autor:Benedikt, Caren [Benedikt, Caren]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Blanvalet Verlag
veröffentlicht: 2020-03-01T16:00:00+00:00


19. Kapitel

Und wenn auch der Boden unter dir bebt, verliere niemals deinen sicheren Stand.

BERNADETTE VON PLESOW

Für den Abend hatte sich Ernst Bautner angekündigt, um mit Bernadette zu essen und den Ausbau der Terrassenanlage des Hotels bis hin zur Promenade zu besprechen. Die Genehmigung dafür war dem Grand zunächst verweigert worden, genau wie jedem anderen Anlieger der Promenade. Doch Bernadette hatte sich damit nicht abfinden wollen und neben vielen guten Argumenten schließlich den Einfluss Bautners ins Rennen geführt, was ihr, damit rechnete sie fest, den gewünschten Erfolg bringen würde. Bautner hatte ihr mitgeteilt, es gebe etwas zu feiern, und was könnte das anderes sein als die Erteilung der Baugenehmigung? Sie kannte ihn lange genug, um zu wissen, wie überaus durchsetzungsfähig er war und dass ihn die unablässig brodelnde Gerüchteküche völlig kaltließ. Immer wieder hieß es, dass die von Plesows mit ihrem Grand Hotel bei der Genehmigungsvergabe bevorzugt würden, aber er wischte alles mit einem gleichgültigen Lächeln beiseite. Für Bernadette war Bautner ein verlässlicher Partner und guter Berater. Und sie wusste, was er als Gegenleistung von ihr erwartete. Bernadette störte sich nicht weiter daran. Sie war eine Frau und setzte ein, was sie hatte, um zu bekommen, was sie wollte. Ob sie sich ihm nun einmal mehr oder weniger hingab, war ihr nicht wichtig. Sie hatte die Terrasse vor Augen, die bereits im Herbst gebaut werden sollte und pünktlich zu Beginn der neuen Saison fertiggestellt sein würde, das Grand, das dadurch endgültig zur ersten Adresse von Binz werden würde. Da konnte sie eine Nacht mit einem Mann, für den sie nicht das Geringste empfand, nicht schrecken.

Es klopfte an ihre Bürotür.

»Ja bitte?«

Die Tür wurde geöffnet, und Alexander trat ein. »Mutter, ich würde dich gern mit jemandem bekannt machen.« Hinter ihm betrat ein Mann, den Bernadette als etwa gleichaltrig, vielleicht sogar ein paar Jahre jünger schätzte, den Raum. Er sah gut aus, war groß und von schlanker Gestalt mit breiten Schultern. Seine Haare, voll und dunkel, waren lediglich an den Schläfen leicht ergraut.

»Das ist Major Götz Wilhelm«, stellte Alexander vor. »Ich hatte die Ehre, im Krieg unter ihm dienen zu dürfen.«

Bernadette erhob sich lächelnd, kam um den Schreibtisch herum und hielt dem Major die Hand entgegen. »Es ist mir eine Freude, Sie kennenzulernen, Herr Major.«

Der Major sah Bernadette einen kurzen Moment wie gebannt an, dann schüttelte er den Kopf, als müsste er sich selbst zur Beherrschung rufen, nahm ihre Hand und küsste sie. »Die Freude ist ganz auf meiner Seite, gnädige Frau.«

»Bitte nennen Sie mich Bernadette. Einen Mann, der seinen Anteil daran hatte, dass ich meinen Sohn sicher wieder zu Hause willkommen heißen durfte, betrachte ich als meinen Freund.«

»Ich bin überwältigt, gnädige – äh, Bernadette. Bitte nennen Sie mich Götz.«

»Mit Vergnügen.«

»Der Major wird sich einige Zeit in Binz aufhalten. Ich habe ihm angeboten, bei uns Quartier zu beziehen. «

»Und zwar als unser Gast«, fügte Bernadette hinzu.

»Das kann ich wirklich nicht annehmen«, widersprach Götz Wilhelm.

»Es ist bereits entschieden, mein Lieber.« Bernadette nahm seine Hand und legte ihre darauf. »Mein Sohn hat das Thema Krieg stets,



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